“Einmal, als ich klein war, war ich am Hauptbahnhof. Ich war nicht die Einzige, um mich herum tummelten sich die bunten Jacken der anderen Menschen. Man konnte viele verschiedene Leute sehen, die mit gestresstem Blick und gepackten Koffern oder Taschen schnell zu einem Zug oder dem Ausgang eilten. Unter ihnen entdeckte ich einen Mann, dessen Aussehen mich etwas ängstigte. Während ich mich auf eine Bank auf dem Bahnsteig setzte, musterte ich den Mann weiterhin und schaute ob er näher kommen würde. Endlich fuhr der Zug mit quietschenden Rädern ein, und ich machte mich bereit einzusteigen, nachdem die Masse an Passagieren aus den Türen geströmt war. Sobald dies der Fall war, lief ich schnell zum Zug, um einen guten Platz zu ergattern. Plötzlich spürte ich mich sinken und merkte, dass mein Bein zwischen den Zug und den Bahnsteig gerutscht war. In meiner Eile hatte ich nicht darauf geachtet, wo ich hin trat, und nun steckte ich fest. Schnell wurde ich panisch und fing an zu weinen, aber traute mich nicht zu schreien oder um Hilfe zu bitten. Nach kurzer Zeit bemerkte ich den Mann, vor dem ich mich etwas gefürchtet hatte. Er trat auf mich zu, lächelte mich an und zog mich an meiner Kapuze hoch. Ich war frei. Peinlich berührt dankte ich ihm und bestieg den Zug. Noch lange blieb mir das Ereignis in Erinnerung. Und auch noch heute wo ich älter bin, erinnert es mich daran, offener zu sein und Menschen möglichst nicht nach ihrem Aussehen zu beurteilen.“
Persönliche Facts